19.11.2022 - Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) probt stadtweiten Großeinsatz

Porta Westfalica. Am Samstag, 19.11.2022, probte die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica den stadtweiten Großeinsatz aller Feuerwehreinheiten. Die Übung wurde im Rahmen einer Stabsübung durchgeführt, reale Einheiten waren nicht unterwegs. Geprobt wurde die Einberufung einer Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL) und die Abarbeitung einer besonderen Lage: angenommen wurde eine Sturmlage mit umgestürzten Bäumen und Überflutungen im gesamten Stadtgebiet.

Die Einberufung einer Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL) wird immer dann notwendig, wenn aufgrund besonderer Lagen eine Vielzahl von Einsätzen gleichzeitig anfällt und abgearbeitet werden muss. Die Kreisleitstelle kommt hier schnell an ihre Grenzen, die ÖEL wird zur Koordination aller Einsatzmaßnahmen und Kräfte in einem bestimmten Gebiet eingesetzt. In der Vergangenheit wurden bereits häufiger Örtliche Einsatzleitungen bei Sturmeinsätzen eingesetzt, welche die Abarbeitung der verschiedenen Einsatzstellen und den Kräfteeinsatz vor Ort koordinierten.

Die Übung der ÖEL in Porta startete am 19.11.2022 ab 08:00 Uhr in den Räumen der Hauptamtlichen Feuerwache am Fähranger. Nach einer Vorbesprechung mit Darstellung der Lage nahm man mit folgenden Vorgaben die Arbeit auf: ein schwerer Sturm war über das Kreisgebiet gezogen und hatte massive Schäden angerichtet. Sturmböen hatten Bäume umstürzen lassen, Starkregen führte zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Davon betroffen auch Bahnstrecken und Versorgungsleitungen (Stromausfälle). Die Einsätze im Kreisgebiet häufen sich und werden über die Kreisleitstelle per Fax oder telefonisch an die ÖEL geleitet. In der ÖEL Porta werden die Meldungen aufgenommen, gesichtet und priorisiert, dabei erhalten Einsätze mit Menschenleben in Gefahr die oberste Priorität und werden sofort an die bereits alarmierten Einheiten weitergeleitet. Bei unklaren Lagen oder Ausmaßen kann die ÖEL sogenannte Erkunder einsetzen, welche vor Ort klären welche Kräfte benötigt werden (ohne immer sofort komplette Einheiten zu verlegen). Der Einsatzleiter entscheidet über den Kräfteeinsatz und berücksichtigt dabei auch den Grundschutz, d.h. er muss immer eine gewisse Anzahl an Kräften für kritische Einsätze in Bereitschaft/Reserve haben.

In der Hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache ist keine eigene Leitstelle mehr vorhanden. Um eine ÖEL zu betreiben ist ein Stabsraum in der Feuerwache eingerichtet und mit der notwendigen Technik ausgestattet. Neben moderner EDV-Technik sind hier auch Karten vom Stadtgebiet und Übersichtstafeln für die Lagedarstellung von Einsatzstellen und Einheiten vorhanden. Die ÖEL wird im Einsatzfall vom Portaner Einsatzleitwagen (ELW) unterstützt, dieser stellt die notwendige Kommunikationstechnik zur Verfügung. Der Einsatzleitwagen wird von der Löschgruppe Holzhausen besetzt, die zuständigen Kameraden haben eine spezielle Ausbildung zur Koordination von Einsätzen. Im Rahmen der ÖEL wird der ELW per Netzwerk an den Stabsraum angebunden, so liegen alle Informationen zeitgleich vor.

Im Rahmen der Übung wurden 50 Einsätze abgearbeitet, dabei wurde das gesamte Einsatzspektrum simuliert und auch kritische Einsätze wie Menschenleben in Gefahr oder Brände. Einsatzleiter war Detlef Bake, die verschiedenen Stabspositionen waren durch Zugführer der Portaner Wehr besetzt. Die Kommunikation mit den nicht realen Einheiten erfolgte über Funk durch 2 weitere Zugführer ebenfalls in der Wache. Übungsleiter war Stephan Feldmann, die Einsätze hatte Axel Müller ausgearbeitet und dabei reale Einsätze aus der Vergangenheit eingebaut.

Gegen 12:00 Uhr wurde die Übung beendet, im Rahmen einer Nachbesprechung wurde die Abarbeitung der Lage besprochen. Die Vorschläge für Verbesserungen werden zusammengestellt und in den verschiedenen Sachgebieten, insbesondere „Einsatz“ und „ÖEL/Großschadenslagen“ bearbeitet. Dabei ist leider eins sicher – der nächste Sturm und damit eine Einberufung der ÖEL wird kommen.

Einsatzkräfte vor Ort

Einsatzleiter: Detlef Bake
Einsatzkräfte hauptamtlich: Hauptamtliche Feuer- und Rettungswache
Einsatzkräfte ehrenamtlich: Lohfeld, Kleinenbremen-Wülpke, Hausberge, Barkhausen, Holzhausen, Neesen-Lerbeck, Nammen, Eisbergen, Veltheim-Möllbergen, Holtrup-Vennebeck-Costedt, RW2-Bereitschaft, DLK-Bereitschaft, Einsatzführungsdienst, Einsatzdokumentation

Einsatzende: 12:00 Uhr