Porta Westfalica Lerbeck. Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica wurde am Neujahrsmorgen, 01.01.2022, gegen 04:00 Uhr zu einem Wohnhaus-/Dachstuhlbrand im Ortsteil Lerbeck, Am Haferberg, alarmiert. Bei Eintreffen stand ein Einfamilienhaus in Vollbrand, 2 Bewohner erlitten Verletzungen. Im Verlauf des Einsatzes mussten Teile des Gebäudes abgerissen werden.

Das betroffene Einfamilienhaus liegt im Ortsteil Lerbeck in der Straße “Am Haferberg”. Bei der Straße handelt es sich um eine engere Sackgasse, welche zwischen Lerbeck und Nammen am Hang des Jakobsbergs liegt. Nachbarn hatten in der Neujahrsnacht Brandgeruch bemerkt und dichten schwarzen Rauch aus dem betroffenen Haus ziehen sehen. Sie weckten die Bewohner und alarmierten die Feuerwehr. Zwischenzeitlich schlugen Flammen aus dem Dachstuhl.

Bei Eintreffen der Rettungskräfte stand der Dachstuhl bereits in Vollbrand, die Flammen waren auf der Anfahrt sichtbar. Vor Ort war die Lage anfangs unübersichtlich, die beiden Bewohner waren bereits außerhalb des Hauses, versuchten aber immer wieder in Haus zu gelangen um Gegenstände ins Freie zu bringen. Die Verständigung mit beiden Personen war ebenfalls erschwert, zunächst war deshalb unklar, ob wirklich alle Personen das Haus verlassen konnten.

Die beiden Bewohner wurden durch Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr betreut und durch den Rettungsdienst mit Verdacht auf Rauchgasinhalation ins Klinikum Minden transportiert. Im Verlauf des Einsatzes wurden auch 2 Ersthelfer/Nachbarn rettungsdienstlich betreut und vorsorglich ins Klinikum transportiert.

Die Feuerwehr ging mit 2 Trupps unter schwerem Atemschutz zur Personensuche/Menschenrettung in das Gebäude vor. Parallel wurde ein Löschangriff über die Drehleiter und weiteren 3 C-Rohren vorgenommen sowie eine Wasserversorgung zu den nächsten Hydranten aufgebaut. Die Trupps konnten im Erdgeschoss und Keller keine weiteren Personen auffinden, das erste Obergeschoß stand in Vollbrand. Teile der Decke zwischen Erdgeschoß und 1. OG stürzten ein, es handelt sich dabei um eine Holzdecke.

Die weiteren Löschmaßnahmen wurden über die Drehleiter ausgeführt. Mit Einreißhaken wurden Dachpfannen und Teile der Dachkonstruktion abgetragen. Der hangseitige Giebel inklusive eines Schornsteins war freigebrannt, hier bestand Einsturzgefahr. Kurzzeitig reichte das Löschwasser aus den Hydranten vor Ort nicht aus, deshalb wurden weitere Tanklöschfahrzeuge der Portaner Wehr zur Einsatzstelle alarmiert.

Die Löschmaßnahmen zeigten schnell Wirkung, eine weitere Ausdehnung des Brandes konnte verhindert werden. Im Dachstuhl flammten immer wieder Glutnester auf, die Feuerwehr überwachte die Arbeiten mit einer Wärmebildkamera. Schließlich wurde über die Drehleiter ein Schaum-/Wassergemisch eingesetzt um Brandherde endgültig zu ersticken.

Aufgrund des freistehenden Giebels wurden Baufachberater des THWs zur Einsatzstelle alarmiert. Der Giebel drohte auf die Straße “Am Haferberg” zu stürzen. Die Baufachberater bestätigten die Einschätzung der Feuerwehr und empfahlen einen Teilabriss um die Gefahr zu beseitigen. Der Giebel wurde durch ein örtliches Tiefbauunternehmen mit einem Bagger abgetragen.

Gegen 11 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Das betroffene Haus ist unbewohnbar, das Ordnungsamt klärt die Unterbringung der Bewohner. Gas, Wasser und Strom wurden im Einsatzverlauf abgeschaltet. Brandursache und Schadenshöhe sind der Feuerwehr nicht bekannt. Die Kriminalpolizei war in der Nacht vor Ort, das Brandhaus wurde sichergestellt.

Einsatzleiter: K. Hohmeier; eingesetzte Kräfte vor Ort: Hauptamtliche Feuer- und Rettungswache, Ehrenamtliche Löschgruppen: Neesen-Lerbeck, Nammen, Barkhausen, Hausberge, Holzhausen. Veltheim-Möllbergen und Kleinenbremen-Wülpke je Tanklöschfahrzeug TLF4000, Eisbergen Schlauchwagen und Nachlöscharbeiten, Holtrup-Vennebeck-Costedt Wache besetzt. Einsatzführungsdienst, Einsatzdokumentation, Kreisbrandmeister, stv. Leiter der Feuerwehr, 2 RTW, 1 Notarzt, THW, Ordnungsamt, Stadtwerke, Baufirma, Polizei.