Einsatz der Bezirksreserve in Gronau

Am Samstag den 04.06.2011 wurde der stellvertretende Wehrführer der Feuerwehr Porta Westfalica Thorsten Kohlmeier um ca. 16:30 Uhr telefonisch darüber informiert, dass die Züge 3 und 4 aus dem Kreis Minden-Lübbecke der Bezirksreserve Detmold zu einem großen Moorbrand angefordert werden. Die Feuerwehr Porta Westfalica stellt für den Zug 4 die Zugführung mit einer Mindeststärke von 1/1/2/4 und als Führungsfahrzeug den Kdow der Wache mit dem Funkrufnamen Florian Minden 20-10-02.

Als Abmarschpunkt für die Züge 3 und 4 des Kreises Minden-Lübbecke wurde der Parkplatz Werrepark in Bad Oeynhausen benannt. Der Zeitpunkt für den Abmarsch wurde auf Sonntag den 05.06.2011 um 0:30 Uhr festgelegt. Um 20:00 Uhr stand die Mannschaft aus Porta Westfalica mit  folgenden Kameraden und der Stärke 2/2/0/4 bereit:
•    BOI Hansfried Kuhnke        Zugführer
•    StBI Thorsten Kranz        stellv. Zugführer
•    OBM Christoph Bulmahn        Fahrer und Funker
•    BM Andreas Stieling        Fahrer und Funker

Von den Kameraden der Feuerwache Porta wurde zwischenzeitlich der Kdow 20-10-02 mit Kraftstoff betankt und einem Reservekanister, einem 2m Funkgerät und einem Handscheinwerfer einsatzbereit gemacht. Um 23:30 Uhr trafen sich die Einsatzkräfte aus Porta Westfalica auf der Feuerwache Porta und sind dann um 0:10 Uhr zum Treffpunkt Werrepark ausgerückt. Um 0:30 Uhr wurde die Züge 3 und 4 unter Leitung vom KBM Helmut Hevermann zusammengestellt. Der Zug 4 umfasste eine Stärke von 6/14/16/36.

Im Verband ging es dann zum vereinbarten Treffpunkt mit den Einheiten aus dem Kreis Herford nach Kirchlengern. Hier übernahm der stellv. KBM des Kreises Herford die Führung der II. Bereitschaft des Bezirks Detmold, bestehend aus dem 1. und 2. Zug des Kreises Herford und dem 3. und 4. Zug des Kreises Minden-Lübbecke.

Um 2:30 Uhr setzte sich der Verband über die Autobahn A30 zum Einsatzort Gronau an der Holländischen Grenze in Bewegung. Eintreffen im Bereitstellungsraum war um ca. 5:00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt ging gerade ein heftiges Gewitter vor Ort nieder. So mussten alle Einsatzkräfte zunächst in ihren Fahrzeugen bleiben und eine Ruhepause einlegen.

Um 6:30 Uhr trafen sich die Bereitschaftsführung und die Zugführer der Züge 1 bis 4 zu einer Einsatzbesprechung mit der örtlichen Einsatzleitung. Nach einer ersten gemeinsamen Einweisung in die Lage und den örtlichen Gegebenheiten, wurden der Bezirksreserve Detmold drei Einsatzabschnitte zur Brandbekämpfung in den Moorflächen und ein Einsatzabschnitt Löschwasserversorgung im Pendelverkehr zugeteilt. Für den Löschwasserpendelverkehr wurde alle Tanklöschfahrzeuge aus den Zügen 1, 3 und 4 in den Zug 2 zusammengezogen. Nachfolgend sind die Aufgaben der vier Züge aufgeführt:

•    Zug 1, 3 und 4    Brandbekämpfung
•    Zug 2        Löschwasserpendelverkehr

Zug 1 und 3 wurden mit Löschwasser durch den Pendelverkehr der Tanklöschfahrzeuge des Zuges 2 versorgt. Zug 4 konnte auf eine eigenständige Löschwasserversorgung über einen Löschwasserteich zurückgreifen. Alle Züge fanden vor Ort bestehende Löschwasserleitungen aus B- und C-Schläuchen vor. Lediglich Verteiler, Strahlrohre und zusätzlich benötigte Schlauchleitungen müssten von den Fahrzeugen entnommen werden.

Die Einheitsführer wurden von der örtlichen Einsatzleitung angewiesen, dass bei Gewitter unverzüglich jegliche Arbeiten einzustellen sind und alle Einsatzkräfte in ihren Fahrzeugen Schutz zu suchen haben. Des Weiteren wurden wir auf die Gefahren durch das Moor als solches und zusätzlich auf die Gefahren durch Kreuzottern hingewiesen.

Nachdem das Gewitter abgeklungen war, haben die einzelnen Zugführer mit den örtlichen Einsatzabschnittsleitern eine Begehung der jeweiligen Einsatzabschnitte durchgeführt. Alle Züge konnten dann gegen 7:30 Uhr ihre Arbeit aufnehmen. Dem 4. Zug war ein Einsatzgebiet von ca. 500m x 500m zugeteilt worden. Die Brandbekämpfung erfolgte über zwei ca. 200m von einander entfernt parallel verlaufende Wege im dem Moorgebiet. Ein Befahren dieser Wege war nicht möglich. Ein Anfangs geplanter 3. Unterabschnitts musste nach kurzer Zeit aufgegeben werden, da man über diesen Abschnitt nicht zu den Brandnestern vordringen konnte. Zu den bereits verlegten Schläuchen mussten die Einsatzkräfte noch zusätzlich 33 C-Schläuche von ihren Fahrzeugen entnehmen und über ca. 1.500m an die jeweiligen Einsatzstellen tragen. Die Brandbekämpfung konnte nur mit Schaufel, Spaten und Wasser durchgeführt werden. Insgesamt wurden 5-C-Rohre zur Brandbekämpfung eingesetzt. Für die Wasserförderung über zwei vorhandene parallele B-Leitungen wurde das LF16-TS der Feuerwehr Espelkamp eingesetzt. Es stand jederzeit ausreichend Wasser zur Verfügung.

Für die Einsatzkräfte war dieser Einsatz körperlich sehr Kräfte zehrend. Nach dem Gewitter herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit bei ca. 25° C und starkem Sonnenschein. So waren alle Einsatzkräfte froh, dass für den frühen Nachmittag Ablösung angekündigt wurde und die Einheiten nicht, wie zunächst geplant, bis 22:00 Uhr im Einsatz bleiben mussten.

Nach dem Gewitter war das Feuer augenscheinlich zunächst erloschen. Im Laufe des Vormittags fachte es aber immer wieder von neuem auf. Es hatte sich bereits tief in den moorigen Untergrund gefressen. Gegen 12:00 Uhr waren dann alle Brandnester im Einsatzabschnitt des 4. Zuges abgelöscht. Um 12:53 Uhr erfolgte von der Einsatzleitung das Einsatzende. Alle zusätzlich in den Einsatzabschnitten ausgelegten Schläuche sollten für nachrückende Einheiten an den Einsatzstellen verbleiben, lediglich die Verteiler und Strahlrohre wurden wieder auf die mitgeführten Fahrzeuge verlastet.

Nach dem Einsatzende haben sich alle Einsatzkräfte mit Ihren Fahrzeugen in den Bereitschaftsraum begeben und noch Verpflegung zu sich genommen. Um 14:15 Uhr sind alle vier Züge der Bezirksreserve Detmold im Verband zu ihren Standorten zurück gefahren. Die Kräfte aus Porta Westfalica trafen gegen 16:45 Uhr auf der Feuerwache ein. Gemeinsam mit den Kameraden der Wache wurde das Kdow wieder einsatzbereit gemacht und der Einsatz beendet.

Folgende Einheiten und Gerätschaften aus Porta Westfalica wurden alarmiert und eingesetzt:
Führung Zug 4    Kdow    20-10-02    Stärke:    1-1-2

Einsatzleiter:
BOI Hansfried Kuhnke für den Zug 4 der Bezirksreserve

Einsatzkräfte vor Ort

Einsatzleiter: Hansfried Kuhnke
Einsatzkräfte hauptamtlich: Hauptamtliche Feuer- und Rettungswache
Einsatzkräfte ehrenamtlich: Veltheim-Möllbergen

Einsatzende: 16:45 Uhr