CBRN-Gefahrenabwehr

Bei Austritt / Freisetzung von Gefahrstoffen mit besonderem Gefährdungspotential wird von “ABC” (atomaren, biologischen oder chemischen) Einsätzen gesprochen. Alternativ wird dieses Einsatzspektrum auch als “CBRN” (chemische, biologische, radioaktive, nukleare) Gefahrenabwehr  bezeichnet. Im Land NRW sind für den Katastrophenschutz und für die kommunale Bekämpfung derartiger Gefahren verschiedene Einsatzmittel stationiert – eines davon ist der “CBRN”-Erkunder der Löschgruppe Veltheim-Möllbergen (LG08), welcher von der Fachgruppe “CBRN-Erkunder-Bereitschaft” besetzt und geleitet wird:

Fahrzeugbeschreibung

Das Fahrzeug ist ein bundesweit einheitlich beschafftes ABC-Spürfahrzeug. Es wird von vier Personen bedient (Fahrzeugführer, Fahrer und 1 Messtrupp), verfügt über einen zuschaltbaren Allradantrieb und hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 4,0 Tonnen. Der CBRN-Erkundungswagen rückt entweder in der ABC-Abwehrkomponente des Katastrophenschutzes oder in eigener Zuständigkeit der (Kreis-)Feuerwehr aus.

FL-POW-08-CBRN-ErkW

Fahrzeugdaten und Ausrüstung

Auf dem Einsatzfahrzeug befindet sich umfangreiche Ausrüstung zum Aufspüren und Analysieren atomarer und chemischer Kampfstoffe sowie toxischer Chemikalien. Darüber hinaus führt der CBRN-Erkundungswagen ein Probenahmeset mit, mit dem die Besatzung radiologische, biologische und chemische Proben nehmen kann; hierbei ist es möglich, sowohl feste, flüssige als auch gasförmige Proben zu nehmen.

  • Photoionisationsdetektor
  • Ionen-Mobilitäts-Spektrometer
  • Gasspürpumpe
  • Chemikalienschutzanzüge
  • Dosisleistungsmessgerät
  • Dosisleistungswarner
  • Stabdosimeter
  • Personendosimeter
  • Radiologisches Messgerät FH 40 G
  • NBR-Sonde
  • Pressluftatmer (Umluftunabhängig. Atemschutz)
  • Atemluftflasche
  • Kontaminationsnachweisgerät
Aufgaben des CBRN Erkunders

Vornehmliche Taktik im Fahr-Betrieb ist das sogenannte Grenzmessen, d. h. es wird mit dem Fahrzeug solang in die Richtung des Einsatzorts gefahren, bis die Gefahrenschwelle erreicht wird. Werden die Messgeräte abgesetzt (d. h. außerhalb des Fahrzeugs) betrieben, können vom Messtrupp unter entsprechender Schutzkleidung (z. B. Chemikalienschutzanzug) örtliche Gefahrenquellen wie zum Beispiel Leckagen gesucht werden.

  • Detektion von radiologischen und chemischen Kontaminationen
  • Identifikation einzelner chemischer Gefahr- und Kampfstoffe
  • Kontaminationsbelastung mit radioaktiven Stoffen messen
  • Kennzeichnen kontaminierter Gebiete
  • Unterstützung anderer ABC-Dienstkomponenten des Katastrophenschutzes
  • Probenahme (Luft-, Boden- und Bewuchs- sowie Wasserproben)
  • Schadstoffbelastung nach Gefahrstofffreisetzung ermitteln
Einsatzbeispiele (lokal)