Wer bei einer Feuerwehr gegenüber den Medien auskunftsberechtigt ist, sollte klar geregelt sein. Das Fehlen einer solchen Regelung birgt die Gefahr, dass jede Einsatzkraft mit den Medien redet und dabei ein sehr individuell geprägtes und oftmals sich widersprechendes Bild vermittelt wird. Zu den Informationsaufgaben der Presse gehört unter anderem, die Allgemeinheit über Ereignisse von öffentlichem Interesse, wozu auch Unglücksfälle oder Brände gehören, aus unmittelbarer Kenntnis und Beobachtung der Vorgänge zu unterrichten.
Pressesprecher der Feuerwehr / Einsatzdokumentation
Gerade bei „spektakulären“ Alarmstichworten zeigt sich, dass Medienvertreter sehr schnell (oftmals innerhalb weniger Minuten) an der Einsatzstelle eintreffen und vor Ort aktuelle Informationen abfordern. Oftmals sind jedoch die Einsatzleiter oder die örtlichen Pressesprecher so im Einsatzgeschehen eingebunden, dass für umfangreiche und detaillierte Pressearbeit keine oder sehr wenig Zeit bleibt. Falsche oder negative Berichterstattungen der Medien sind die Ergebnisse daraus.
Die Berichterstattung in der Vergangenheit durch lokale Medien verschlechterte das Bild und die Wahrnehmung der Öffentlichkeit über ihre Feuerwehr und deren Leistung. Um diesen Situationen entgegenzuwirken und das Bild der Feuerwehr in der Öffentlichkeit weiter zu verbessern hat die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica eine eigenständige Sondergruppe zur Unterstützung der Pressearbeit und Dokumentation an der Einsatzstelle eingerichtet.
Struktur
Das Team der Presse- und Dokumentationsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Porta Westfalica besteht aus OBM Dominik Duensing und HBM Michael Horst. Die Gruppe untersteht als Sondergruppe / Sachgebiet S5 direkt der Wehrführung, Sachgebietsleiter ist hier HBM Michael Horst.
Neben langjährigen Erfahrungen im Einsatzbereich sind alle Mitglieder der Einsatzdokumentation/Pressesprecher auch aktive Mitglieder einer örtlichen Löschgruppe. Das Team der Presse- und Dokumentationsabteilung verfügt über Zusatzqualifikationen und Ausbildungen im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Alarmierung und Aufgaben
Die Alarmierung zu den Einsätzen erfolgt über Meldeempfänger nach einer festgelegten Alarm- und Ausrückeordnung durch die Kreisleitstelle oder auf Anforderung der örtlichen Einsatzleitung.
Nach erfolgter Alarmierung wird die Einsatzstelle entweder mit dem Privat-KFZ oder einem Fahrzeug der Heimatlöschgruppe angefahren. Zu den Hauptaufgaben der Sondergruppe zählen:
- Verbindung zum Einsatzleiter / Einsatzleitung herstellen – und Unterstützung abklären.
- Informationen über den Einsatz sammeln.
- Dokumentation der Lage anhand von gemachten Fotos.
- Koordination der gesamten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – während und nach dem Einsatz.
- Gesammelte Einsatzinformationen in schriftliche Pressemitteilung umsetzten und an die Medien versenden.
- Pressefotografen und Medienvertreter an der Einsatzstelle betreuen. Hierzu zählt auch das Vermitteln von Einsatzhintergründen.
- Schutz der Medienvertreter – Gewährleistung des ungestörten Einsatzablaufes.
- Fotodokumentation des Einsatzgeschehens für Feuerwehrzwecke erstellen (z.B. für Aus- und Fortbildung und Archiv).
Verteilung Alarmierungen Einsatzdokumentation
Impressionen
Ausrüstung
Das Team der Presse- und Dokumentationsabteilung ist mit digitalen Spiegelreflexkameras und entsprechendem Zubehör ausgerüstet. Diese Ausrüstungsgegenstände wurden gänzlich aus privaten Mitteln der Mitglieder beschafft und sind deren Eigentum.
Um an der Einsatzstelle klar von Einsatzkräften und externen Medienvertretern als Team der Presse- und Dokumentationsabteilung erkannt zu werden, steht den Kameraden der Presse- und Dokumentationsabteilung eine grüne Überwurfweste mit entsprechender Kennzeichnung zur Verfügung.
Auch im Jahr 2019 war die Presse- und Dokumentationsabteilung wieder Bindeglied zwischen der Feuerwehr vor Ort und den Medien der Region. Als besondere Einsätze bleiben der Brand im ehemalige Kraftwerk am 10.07.2019 und der Absturz eines Segelfliegers am 12.10.2019 in Erinnerung. Bei beiden Einsätzen waren zahlreiche Medienvertreter vor Ort und wurden zeitnah mit Informationen am Einsatzort versorgt. Dabei wurden auch sogenannte “O-Töne” für Fernsehteams abgegeben, welche nicht nur in den regionalen Medien veröffentlicht wurden. Die Dokumentationsgruppe trug somit zur Information der Bevölkerung zu wichtigen Ereignissen zeitnah bei.