Leider verlagert sich das Einsatzspektrum der Feuerwehr seit einigen Jahren deutlich von den klassischen Bränden hin zur technische Hilfeleistung. Die Verkehrsdichte nimmt stetig zu. Sie ereignen sich jeden Tag und überall – egal ob auf der einsamen Landstraße oder auf der dicht befahrenen Autobahn; es vergeht kaum eine Stunde, in denen uns Radio und Fernsehen nicht vor Ihnen warnen:

Oftmals sind technische Unfallrettungen aus verunfallten PKW / LKW besonders aus medizinischer Sicht sehr zeitkritisch. Umfassende und schnell verfügbare Informationen über das verunfallte Fahrzeug sind daher für die Rettungskräfte bei diesen Einsätzen besonders wertvoll. Liegen diese nicht unmittelbar vor, müssen Sie herausfinden:

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte sind durch die Automobilindustrie immer wieder neue, hochfeste Werkstoffe entwickelt worden, welche die Sicherheit im KFZ erhöhen sollen. Mit unseren modernen, hydraulischen Rettungsgeräten sind wir zwar in der Lage, auch diese Materialien zu durchtrennen – entscheidend bleibt aber in jedem Fall der Faktor Zeit. Über die Rettungskarte ist fahrzeugspezifisch erkennbar, an welchen Stellen uns die jeweilige Karosserie die Chance für einen schnellen Zugang zum Patienten bietet und über welche Wege eine Rettung / Befreiung erfolgen kann.

Nahezu alle Fahrzeughersteller entwickeln über die Jahre eine Vielzahl von Modellen mit jeweils eigenen, speziellen Konstruktions-Details und verschiedensten, technischen Sicherheitsausstattungen.

Informationen über diese Details stehen den Einsatzkräften an der Unfallstelle nicht flächendeckend zur Verfügung.

Diese sind für die Rettungskräfte besonders wichtig, um schnell und sicher entscheiden zu können, wie und wo das Fahrzeug gefahrlos und schnell geöffnet werden kann, um verunglückten Personen Hilfe leisten zu können.

Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde auf Initiative des VDA (Verband der Automobilindustrie) von führenden Autoherstellern die sogenannte Rettungskarte entwickelt. Hierbei handelt es ich um ein kostenlos abrufbares, farbiges Informationsblatt, welches alle relevanten Daten für den jeweiligen Fahrzeugtyp aufzeigt. Feuerwehren und andere Rettungskräfte haben somit präzise Informationen über Verstärkungen, Tanks, Gaszylinder etc. und wissen sofort, wie sie an der Unfallstelle vorgehen müssen, um die Verletzten / Eingeklemmten Personen gefahrlos und schnell retten zu können. Eine Testreihe hierzu hat ergeben, dass mit einer vorhandenen Rettungskarte die durchschnittliche Rettungszeit auf ein Drittel verkürzt werden kann. Deshalb empfehlen auch führende Automobilclubs, die Rettungskarte unbedingt im Fahrzeug mitzuführen.

Wo platziere ich die Rettungskarte am sinnvollsten in meinem Fahrzeug?

Damit Einsatzkräfte bei einem Unfall schnell reagieren können, muss die Rettungskarte schnell auffindbar sein. Der ADAC sowie andere Prüfstellen oder Versicherer empfehlen, die Karte hinter der Fahrersonnenblende aufzubewahren. Dieser Ablageort ist auch den internationalen Rettungsstellen bekannt.

Eine Aufbewahrung bspw. im Handschuhfach ist nicht sinnvoll, da dieses bei einem Frontal- oder Seitenanstoß durch Deformation verklemmt sein kann.

Weitere Informationen zum Thema “Rettungskarten” finden Sie unter den folgenden Links:

rettungskarten.eu – kostenlos die passende Rettungskarte für Ihr Fahrzeug herunterladen!
ADAC Ratgeber Verkehr: Sicher unterwegs – “Rat für Retter” – Die Rettungskarte / Beitrag des ADAC