Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica probt den Ernstfall

Porta Westfalica. Am Samstag, 25.11.2017, probte die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica den stadtweiten Ernstfall. Im Rahmen einer Stabsübung wurde die Einberufung einer Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL) und die Abarbeitung einer besonderen Lage, hier massive Flächenschäden an der Infrastruktur durch einen Orkan, geprobt. Die Übung wurde ohne den Einsatz/Bewegung realer Kräfte simuliert.

Die Einberufung einer Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL) wird immer dann notwendig, wenn aufgrund besonderer Lagen eine Vielzahl von Einsätzen gleichzeitig anfällt und abgearbeitet werden muss. Die Kreisleitstelle kommt hier schnell an ihre Grenzen, die ÖEL wird zur Koordination aller Einsatzmaßnahmen und Kräfte  in einem bestimmten Gebiet eingesetzt. In der Vergangenheit wurden bereits häufiger ÖEL bei Sturmlagen eingesetzt, welche die Abarbeitung der verschiedenen Einsatzstellen und den Kräfteeinsatz vor Ort koordinierten.

Die ÖEL in Porta nahm am 25.11.2017 ab 08:15 Uhr mit folgenden Vorgaben die Arbeit auf: ein Orkan war über das Kreisgebiet gezogen und hatte massive Schäden angerichtet. Sturmböen hatten Bäume umstürzen lassen, Starkregen führte zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Bahn- und ÖPNV sind zusammengebrochen. Die Einsätze im Kreisgebiet häufen sich und werden über die Kreisleitstelle per Fax oder telefonisch an die ÖEL geleitet. In der ÖEL Porta werden die Meldungen aufgenommen, gesichtet und priorisiert, dabei erhalten Einsätze mit Menschenleben in Gefahr die oberste Priorität und werden sofort an die Einheiten weitergeleitet. Bei unklaren Lagen oder Ausmaßen kann die ÖEL sogenannte Erkunder einsetzen, welche vor Ort klären welche Kräfte benötigt werden (ohne immer sofort komplette Einheiten zu verlegen). Der Einsatzleiter entscheidet über den Kräfteeinsatz und berücksichtigt dabei auch den Grundschutz, d.h. er muss immer eine gewisse Anzahl an Kräften für kritische Einsätze in Bereitschaft/Reserve haben.

In der Hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache ist keine eigene Leitstelle mehr vorhanden. Um eine ÖEL zu betreiben wurde ein Stabsraum in der Feuerwache eingerichtet und mit der notwendigen Technik ausgestattet. Neben moderner EDV-Technik sind hier auch Karten vom Stadtgebiet und Übersichtstafeln für die Lagedarstellung von Einsatzstellen und Einheiten vorhanden. Die ÖEL wird im Einsatzfall vom Portaner Einsatzleitwagen (ELW) unterstützt, dieser stellt die notwendige Kommunikationstechnik zur Verfügung. Der Einsatzleitwagen wird von der Löschgruppe Holzhausen besetzt, die zuständigen Kameraden haben eine spezielle Ausbildung zur Koordination von Einsätzen. Im Rahmen der ÖEL wird der ELW per Netzwerk an den Stabsraum angebunden, so liegen alle Informationen zeitgleich vor.

Im Rahmen der Übung wurden 55 Einsätzen abgearbeitet, dabei wurde das gesamte Einsatzspektrum simuliert und auch kritische Einsätze wie Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen. Insgesamt waren 22 Einsatzkräfte eingebunden, 9 im Stab der ÖEL, 8 ELW und 5 als Übungsleitung/-beobachter. Ausgearbeitet wurde die Übung von Stephan Feldmann, Axel Müller und Kai Hohmeier, Einsatzleiter war Detlef Bake. Gegen 12:30 Uhr wurde die Übung beendet, im Rahmen einer Nachbesprechung wurde die Abarbeitung der Lage besprochen. Zukünftig möchte man 2x jährlich die ÖEL zusammenkommen lassen um die Arbeitsabläufe zu vertiefen und an weitere Führungskräfte zu multtiplizieren.

Eins ist leider sicher – der nächste Sturm kommt bestimmt, darauf bereitet sich die Feuerwehr in Porta Westfalica vor.

Einsatzkräfte vor Ort

Einsatzleiter: Detlef Bake
Einsatzkräfte hauptamtlich: Hauptamtliche Feuer- und Rettungswache
Einsatzkräfte ehrenamtlich: Einsatzführungsdienst, Einsatzdokumentation

Einsatzende: 12:30 Uhr