Wohnhaus-/Dachstuhlbrand in Porta Westfalica Neesen / 1 Person gerettet

Porta Westfalica Neesen. Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica wurde am Mittwoch, 11.01.2017, gegen 15:41 Uhr zu einem Wohnhaus-/Dachstuhlbrand im Ortsteil Neesen, Hausberger Str./Bundesstraße 482, alarmiert. Die Löscharbeiten wurden durch Starkregen und Sturmböen erschwert, der Brand griff auf den gesamten Dachstuhl über. Bei Nachlöscharbeiten wurden im ersten Obergeschoss Bewegungen ausgemacht, nach einer Suche durch die Einsatzkräfte konnte eine männliche Person äußerlich unverletzt aus dem Gebäude gerettet werden.

Aktualisierung 12.01.2016 08:45 Uhr: Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica ist weiter vor Ort, aktuell führt die Löschgruppe Holzhausen Nachlöscharbeiten in dem betroffenen Objekt aus. Die B482 ist deshalb weiter gesperrt.

Zum Zeitpunkt der Alarmierung herrschte schlechtes Wetter mit Hagelschauern und Starkwind im Stadtgebiet. Von 16:34 – 17:30 Uhr war eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes für das Kreisgebiet in Kraft, es wurde vor Gewittern und Sturmböen gewarnt. Sturmböen und Starkregen erschwerten dann auch den Einsatz der Feuerwehr vor Ort.

Bei dem betroffenen Objekt handelt es sich um ein älteres Mehrfamilienhaus (früher als Gaststätte genutzt) direkt an der Bundesstraße 482 mit mehreren Anbauten im hinteren Bereich zum Bergseite. Das Objekt befand sich in einem verwahrlosten und vermüllten Zustand. Bei Eintreffen der Feuerwehr drang dichter, schwarzer Brandrauch aus dem gesamten Dachstuhl. Auf der Bergseite hatte der Brand im 1. OG bereits ein Fenster und eine Glasbausteinwand durchschlagen.

Von einer Person vor Ort wurden die Einsatzkräfte informiert, das mindestens eine Person das Gebäude bewohnt und sich auch wahrscheinlich noch darin befindet. Daraufhin drangen mehrere Trupps unter schweren Atemschutz zur Menschenrettung in das Gebäude vor. Parallel erfolgte eine Alarmstufenerhöhung, weitere Portaner Kräfte und eine zweite Drehleiter von der Berufsfeuerwehr Minden wurden zur Einsatzstelle entsandt. Die Trupps im Gebäude konnten das Erdgeschoss und die Anbauten vollständig absuchen, ein Vordringen in die oberen Etagen durch das Gebäude war nicht mehr möglich. Der Brand hatte bereits auf das vertäfelte Treppenhaus übergegriffen, die Decken im Haus bestehen aus Holz und Lehm. Die Trupps wurden aus dem Gebäude zurückgezogen, über Leitern wurde versucht in das 1. OG vorzudringen und dort zu suchen. Der Brand wurde durch den einsetzenden Sturm stark angefacht und griff schließlich auf den gesamten Dachstuhl über. Die eingesetzten Trupps hatten zu diesem Zeitpunkt das Gebäude unverletzt verlassen können.

Die Brandbekämpfung erfolgte über die Wenderohre der beiden Drehleitern von der Bundesstraße 482 aus, im hinteren Bereich (Bergseite) wurden 2 C-Rohre eingesetzt. Die Wasserversorgung erfolgte über Hydranten vor Ort, zusätzlich wurde eine Schlauchleitung zur Wasserversorgung zur Platten Weide verlegt. Die Löscharbeiten zeigten Wirkung, der Brand konnte mit Nachlassen des Sturm unter Kontrolle gebracht werden.

Bei Nachlöscharbeiten machten Einsatzkräfte Bewegungen und den Schein einer Taschenlampe im ersten Obergeschoß aus. Eine Reaktion auf Anrufe erfolgte nicht, auch an den Fenstern machte sich niemand bemerkbar. Umgehend wurden Leitern eingesetzt, im Brandschutt konnten frische Fußspuren ausgemacht werden. In einem Bett im hinteren Gebäudebereich wurde gegen 19:30 Uhr eine männliche Person aufgefunden. Hierbei handelte es sich um den vermissten Bewohner, der sein Zimmer nicht verlassen wollte. Die Einsatzkräfte konnten ihn in Gesprächen überzeugen mitzukommen und das Haus zu verlassen. Er wurde schließlich über die Drehleiter in Sicherheit gebracht und dem Rettungsdienst übergeben. Nach einer notärztlichen Versorgung wurde er durch das DRK ins Klinikum Minden transportiert.

Die Löscharbeiten wurden über die Drehleiter fortgesetzt, die Decken im Gebäude sind größtenteils eingestürzt. Die Dachpfannen auf der Seite zu Bundesstraße wurden abgetragen um eine Öffnung der Bundesstraße für den Verkehr zu ermöglichen. Diese war während der Lösharbeiten vollgesperrt, es kam zu größeren Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet.

Durch das Deutsche Rote Kreuz, Ortsgruppe Barkhausen, wurden die durch den Starkregen durchnässten Einsatzkräfte mit warmen Getränken und Verpflegung versorgt. Gegen 20:45 Uhr konnte ein Großteil der Einsatzkräfte abgezogen werden, mit dem Rückbau der Schlauchleitungen wurde begonnen. Die Löschgruppen Hausberge, Lohfeld und Barkhausen übernahmen die Brandwache und das Abräumen der Dachpfannen. Der Mitarbeiter des städtischen Bauhofes sorgten für die Absperrung der Brandruine. Ob es am Donnerstag Verkehrsbehinderungen auf der B482 geben wird, ist aktuell noch nicht bekannt und hängt vom Verlauf der Nachlöscharbeiten ab.

Einsatzkräfte vor Ort

Einsatzleiter: Axel Müller
Einsatzkräfte hauptamtlich: Hauptamtliche Feuer- und Rettungswache, Notarzt
Einsatzkräfte ehrenamtlich: Neesen-Lerbeck, Hausberge, Lohfeld, Eisbergen, Barkhausen, Nammen, Holzhausen, Kleinenbremen-Wülpke, Einsatzführungsdienst, Einsatzdokumentation, DRK Barkhausen

Einsatzende: 23:00 Uhr